Was tun bei Nasennebenhöhlen-Entzündung?

Nasennebenhöhlen-Entzündung: Therapie

Therapie im Überblick

Bei einer Sinusitis handelt es sich um eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Besonders häufig entwickelt sie sich infolge eines „normalen“ Erkältungsschnupfens. Erfahren Sie hier, was Sie zur Behandlung wissen sollten.

Akute Nasennebenhöhlen-Entzündung: Behandlung

Eine akute Entzündung der Nasennebenhöhlen geht meist auf einen viralen Infekt (Erkältungsschnupfen) zurück. In diesem Fall breitet sich die Entzündung aus der Nase in die Nasennebenhöhlen aus, die Schleimhäute schwellen an, sodass sich Schleim ansammelt und nicht mehr richtig abfließen kann.

Um die akuten Beschwerden zu lindern, können verschiedene Maßnahmen zum Einsatz kommen.

Folgende Medikamente kommen bei akuter Nasennebenhöhlen-Entzündung infrage:

  • Bestimmte pflanzliche Präparate mit schleimlösender Wirkung können helfen, die angestauten Sekrete in den Nasennebenhöhlen zu lösen.
  • Klassische Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen können bei Kopf- oder Gesichtsschmerzen über wenige Tage eingenommen werden.
  • Abschwellende Nasensprays (Dekongestiva): Sie haben den Vorteil, dass sie zwar nur kurzzeitig wirken, aber dafür sehr schnell ihre abschwellende Wirkung entfalten. Dies kann den Abfluss der Sekrete erleichtern. Achten Sie darauf, dass Sie diese Präparate nur über wenige Tage anwenden.

Kortisonhaltige Nasensprays können z. B. bei wiederkehrender Nasennebenhöhlen-Entzündung infrage kommen oder wenn die Nasennebenhöhlen-Entzündung infolge einer Allergie (z. B. Heuschnupfen) hervorgerufen wird. Sie haben ausgeprägte entzündungshemmende Effekte, die sich allerdings in der Regel erst nach einigen Tagen bemerkbar machen.

Antibiotika sind bei einer akuten Nasennebenhöhlen-Entzündung in der Regel nicht notwendig. Nur bei einem schweren Krankheitsverlauf, der allerdings selten ist, ist die rechtzeitige Einnahme von Antibiotika wichtig. Wenden Sie sich z. B. bei Fieber, starken Schmerzen oder Schwellungen im Gesicht frühzeitig an Ihren Arzt.

Chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung: Behandlung

Bei chronischer Nasennebenhöhlen-Entzündung können unterschiedliche Ursachen für die andauernde Entzündung in den Nasennebenhöhlen infrage kommen. Daher ist eine ärztliche Diagnose wichtig. Liegt zum Beispiel eine Allergie (Heuschnupfen, Hausstaubmilbenallergie) vor, ist es wichtig, dass diese gezielt behandelt wird.

Grundsätzlich bestehen folgende Behandlungsoptionen bei chronischer Nasennebenhöhlen-Entzündung:

Stufe 1: Basistherapie

  • Kortisonhaltige Nasenspray
  • Nasenspülungen mit einer Salzlösung
  • Zusätzlich kann auch eine kurzzeitige systemische Behandlung mit Kortison (Kortison-Tabletten) und/oder Antibiotika vom Arzt verordnet werden.

Stufe 2: Operation

Wenn durch die medikamentöse Behandlung und die Berücksichtigung möglicher Grunderkrankungen (z. B. Heuschnupfen, Asthma) und Auslöser (z. B. Reizstoffe) keine ausreichende Besserung erreicht wird, kann eine Nasennebenhöhlen-OP erwogen werden. Ziel ist es dann, Verengungen und ausgeprägte entzündliche Veränderungen (z. B. Nasenpolypen) zu entfernen.

Stufe 3: Sogenannte Biologika

Bei schweren Formen einer chronischen Nasennebenhöhlen-Entzündung mit Wucherungen der Schleimhäute (Nasenpolypen) kann der Arzt zusätzlich zur Basisbehandlung und nach einer erfolgten Operation auch eine Therapie mit sogenannten Biologika verordnen. Dabei handelt es sich um spezielle Antikörper, die durch eine Beeinflussung des Immunsystems eine Reduktion der chronischen Entzündung bewirken sollen.

Gut zu wissen: Bei manchen Betroffenen ist eine Schmerzmittel-Unverträglichkeit die Ursache für die chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung. In diesem Fall sollte mit dem Arzt das Vorgehen besprochen werden.

Basismaßnahmen bei Nasennebenhöhlen-Entzündung

Folgende Basismaßnahmen werden in der Regel bei Nasennebenhöhlen-Entzündung empfohlen:

  • Inhalieren mit warmem Wasserdampf tut den Schleimhäuten in den Atemwegen gut und kann die Lösung der Sekrete unterstützen.
  • Salzhaltige Nasensprays können helfen, die angegriffenen Schleimhäute zu befeuchten und das Sekret in den Nasennebenhöhlen zu lösen.
  • Nasenspülungen mit salzhaltigen Lösungen („Nasenduschen“) können ebenfalls sinnvoll sein.

Tipps bei Nasennebenhöhlen-Entzündung

Viel Trinken
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Viel Trinken

Ein Plus an Flüssigkeit ist bei Nasennebenhöhlen-Entzündung besonders wichtig. Denn auf diese Weise wird festsitzendes Sekret verflüssigt und die angegriffenen Schleimhäute befeuchtet. Geeignet ist zum Beispiel warmer Kräutertee oder stilles Mineralwasser. Eine Flüssigkeitsaufnahme von zwei bis drei Litern täglich ist ideal.

Ausreichend Ruhe
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Ausreichend Ruhe

Das Immunsystem leistet bei einer Nasennebenhöhlen-Entzündung Schwerstarbeit. Um den Organismus nicht zusätzlich zu belasten, ist körperliche Schonung ein Muss! Verzichten Sie also auf sportliche Aktivitäten und gönnen Sie sich Ruhe. Zudem ist viel Schlaf wichtig – denn dann laufen die Regenerationsprozesse auf Hochtouren. Versuchen Sie auch, Stress zu vermeiden. Denn Stress ist Gift für das Immunsystem.

Rotlicht
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Rotlicht

Die Bestrahlung mit Rotlicht gilt als bewährtes Hausmittel bei Sinusitis. Tatsächlich kann Wärme wohltuende Effekte haben. Hier kommt es auf einen Versuch an. Sollten Sie sich unsicher sein, ob die Bestrahlung mit Rotlicht für Sie geeignet ist, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.

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